Chinesische Wasserbecken

 

In einer Zeit, in der alles minutiös geregelt, Tagesabläufe genormt, selbst Kreativität zu Stress wird, ist es von allerhöchster Bedeutung Orte oder Räume aufzusuchen, in denen Ruhe, Entspannung und Harmonie zu finden sind, oder wie man sagt, in denen man seine Seele baumeln lassen kann.

 

 Ein Garten zum Beispiel kann den Bedürfnissen des heutigen Menschen überraschend nahekommen. Er kann ein Ort des Friedens, ein Quell neuer Kraft für Leib und Seele sein. Sich solch ein Refugium zu erschaffen, bedarf es einer genauen Analyse und Vorbereitung. Man muss sich darüber klar werden, was man mit dem Garten erreichen will.

 

 In unserer Kultur ist er neu, obwohl er schon tausende von Jahren Menschen bekannt ist, - der Meditationsgarten -. Spricht man von diesem Garten, so glauben viele, es handelt sich hier um etwas geheimnisvolles Exotisches, dass eigentlich nur im asiatischen Raum zu Hause und mit  Tradition und Religion behaftet ist. Beschäftigt man sich erst einmal tiefer mit dem  "MEDITATIONS- oder auch JAPANGARTEN", so ist man total überrascht, wie vertraut einem die Architektur, Aufbau und Inhalt, die Elemente Stein, Sand, Moos, Pflanzen, Bäume und Wasser in ihrer Zusammenstellung sind. Alles sind Elemente, die nicht typisch chinesisch oder japanisch sind. In der Betrachtung dieser Gärten kommt man unweigerlich in einen körperlichen und geistigen  Ruhezustand. Hier liegt der Schlüssel zum geistigen Tor  dieser Gärten. Sie strahlen eine "Universal-Ästhetik" aus.

 

Der Garten, Meditations- oder Japangarten ist auch Naturerleben auf kleinstem Raum. Schon auf 2m² ist es möglich solch ein Kleinod oder eine Ruheinsel zu gestalten. Innenhöfe sind geradezu prädestiniert für solch einen Garten. Man sollte sich jedoch davor bewahren einen solchen Garten einfach nach japanischem Vorbild zu kopieren. Allzu leicht kann das zu einem Fremdkörper im eigenen Haus werden, der eher Ablehnung als Bewunderung erntet.

 

Das Element Wasser sollte in fast allen Gärten solcher Art integriert sein. Es muss nicht unbedingt ein Teich oder See sein.

 

Dieses Element kann auch auf kleinstem und engstem Raum seine beruhigende Kraft auf den Geist entfalten. Ein Wasserspiel oder ein Wasserbecken reichen völlig aus.

 

Hier möchte ich ihnen einmal zwei Wasserbecken vorstellen die für solch ein Arrangement bestens geeignet sind.

 

Becken (1) mit Motiven über die acht Unsterblichen. (aus der Sammlung von Jutta Reeh)

 

Größe des Beckens: ca. 60 cm Durchmesser x 40 cm Höhe - Alter ca. 60-80 Jahre.

 

 

 

Chinese Water Pots

 

In times when everything is meticulously planned, daily routines are standardized, even creativity becomes stressful, it is very important to search places or rooms where we can find peace, recreation and harmony or find some inner peace.

 

A garden for example can match the needs of modern people suprisingly well. It can be a peaceful place, a source of new energy for body and soul. To create such a refuge, a precise analysis and preparation is necessary. It must be clear what should be achieved with the garden.

 

In our culture it is new although it is known to men for thousands of years – the meditation garden. Many people think that this kind of garden is mysteriously exotic, only at home in Asia and afflicted with tradition and religion. If you occupy yourself more intensively with the meditation or Japanese garden, you will be surprised how familiar the architecture, composition and contents, the elements stone, sand, moss, trees and water seem in combination. All these are elements which are not typically Chinese or Japanese. Contemplating these gardens, you inevitably find rest of body and mind. This is the key to the spiritual gateway of these gardens. Their aesthetics are universal.

 

The Japanese garden is also experiencing nature in a minimum space. Even on two square metres it is possible to create such an oasis of calm. Inner courtyards are predestined for gardens of this kind. But beware of just copying a Japanese example. Too easily it can become a foreign object in one's own house, which causes more rejection than admiration.

 

The element water ought to be integrated into most of those gardens. It need not in any case be a pond or lake.

 

The element can develop its mind-calming power even in a minimum space. A fountain or a water basin can be sufficient.

 

I want to show you two water pots which are perfectly suited for such a purpose.

 

Pot (1) with motifs of the eight Immortals (from the collection of Jutta Reeh)

 

Measurements:  approximately 60 cm diameter x 40 cm height - about 60-80 years old.

 

Becken (2) mit Motiven über die acht Unsterblichen. (aus der Sammlung von Jutta Reeh)

 

Größe des Beckens: ca. 60 cm Durchmesser x 48 cm Höhe - Alter ca. 60-80 Jahre

 

Pot (2) with motifs of the eight Immortals (from the collection of Jutta Reeh)

 

Measurements:  approximately 60 cm diameter x 48 cm height - about 60-80 years old.

 

Diese wunderschönen chinesischen Wasserbecken sind über hundert Jahre alt, und stammt aus der Sammlung von Paul Lesniewicz.

 

These beautiful Chinese water pots are more than 100 years old and they are from the collection of Paul Lesniewicz.

 

Hier noch zwei kleine Becken aus der Sammlung von Paul Lesniewicz

 

Diese Becken kann man in den unterschiedlichsten Varianten einsetzen. Einmal nur als Wasserbecken z.B. für einen Bonsaigarten. Hierfür füllt man das Becken mit Wasser, darüber werden zwei Bambusstäbe gelegt, auf denen man eine asiatische Langhalsgießkanne ablegen kann.

 

Oder man füllt das Becken mit Wasser, in dieses wird eine Wasserumlaufpumpe eingebaut, die dann einen Wasserquell erzeugt. Eine andere Möglichkeit wäre die Wasserpumpe außerhalb des Beckens in einem unter der Erde nicht sichtbaren Wasserbehälter einzubauen. In diesem Falle würde das Wasser dann in einer Endlosschleife von außen in das Becken laufen. Für den Wassereinlauf verwendet man aus optischen Gründen am besten dickere Bambusstangen.

 

Eine weitere Möglichkeit diese Wasserbecken zu benutzen ist die Bepflanzung. Natürlich nicht die Erdbepflanzung, sondern einen mini Wassergarten.

 

Auch hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Art ist das Ansiedeln von Entengrieß auf der Oberfläche. Oder was auch optisch sehr schön aussieht ist ein kräftiger Schachtelhalm.

 

Die Krönung von allem aber ist die Bepflanzung mit einem Lotos.

 

Um diese Aussage zu unterstreichen, hier einen exzellenten und sehr umfassenden Artikel von BONSAI ART aus der Ausgabe 108.

 

Dieser Artikel wurde freundlicherweise von BONSAI  ART zur Verfügung gestellt.

 

Fotos und Text von obigen Wasserbecken: Peter Krebs  

 

These pots can be used in different ways. As simple water pots in a bonsai garden, for example. The pot is filled with water and two bamboo sticks are put on top of it, on which a long Asian watering can can rest.

 

The pot can also be filled with water and a pump can be inserted to produce a fountain. Another possibility is to install a water pump outside the pot in a water container hidden beneath the soil. Water can endlessly flow into the pot then. For the water inlet strong bamboo is best for aesthetic reasons.

 

Water pots can also be used for plants. Not plants planted in soil, but a mini water garden.

 

There are several possibilities. Most simple is the cultivation of duckweed on the surface. A strong horsetail (Equisetum) can also look very attractive.

 

Most perfect would be a lotos plant growing in a water pot like this.

 

To emphasize this statement, there is an excellent and extensive article of the Bonsai-Art magazine, issue 108.

 

This article was kindly provided by BONSAI  ART .

 

Photographs and text: Peter Krebs

 

Translation: Heike van Gunst