Erde und Feuer-unglasierte Schalen
Earth and Fire – Unglazed Pots
Herb, schlicht, geschmackvoll, ruhig, streng ernst, unaufdringlich, mit diesen Worten könnte ich den Artikel anfangen und auch gleich wieder beenden. Es sind Worte die sinnbildlich für etwas stehen, das eigentlich nur nonverbal zu verstehen, begreifen oder zu erfahren ist.
In Japan nennt man solch ein Gefühl „SHIBUI“ (herb, schlicht, geschmackvoll) „SHIBUMI“ (verfeinerter Geschmack) „SHIBUSA“ (bedeutet etwas ruhiges, unaufdringliches, mit absoluter Sicherheit Erstelltes, nicht aufdringlich, laut oder grell). Die innewohnende Schönheit des Objektes entscheidet über Tiefe oder Flachheit eines Objektes.
In unserer Kultur etwa sind dies Wörter vergleichbar mit dem Wort „Ästhetik“. Ästhetik muss nicht auf einen Gegenstand bezogen sein, es steht auch für andere Künste wie Musik, Literatur oder Gärten usw.
Japanische Haikus z.B. haben einen hohen ästhetischen Wert.
„Die Nachtigall ist, wenn in der Kiefer sie haust, der Kiefer Stimme“. (Issa) oder „Das, was vor Augen, sieht aus wie längst vergangen, im Nieselregen“. (Buson)
Auch Situationen im Leben und rituale Abläufe können Ästhetik und SHIBUI ausstrahlen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Teezeremonie in Japan.
Das Geheimnis der Kraft, die in den Wörtern Ästhetik oder Shibui innewohnt ist nicht so sehr im Kopf, also rational zu suchen, sondern es muss subjektiv erfahren werden, im wahrsten Sinne des Wortes mit Leib und Seele.
So ist es mit den hier vorgestellten Schalen, sie entziehen sich diskret jeder Beschreibung. Sie besitzen einen sehr hohen Erfahrungswert, der auch durch ein noch so gutes Foto nicht zu ersetzen wäre.
Solche Schalen muss man körperlich fühlen, mit der Seele sehen. Sie sind die edelsten in der Familie der Bonsaischalen. Die chinesischen Schalen, manche sogar mit Stempel, stammen aus „Yixing“, China (siehe hier)
Austere, plain, tasteful, smooth, discreet, modest, unobtrusive, these are words this article could start and at the same time end with. Those are words that describe something which really can't be understood from words, but should be felt or experienced.
In Japan, this kind of feeling is called „SHIBUI“ (austere, plain, tasteful) „SHIBUMI“ (refined taste) „SHIBUSA“ (meaning something calm, unobtrusive, made with total certainty, not flashy, blatant or shrill). The inherent beauty of an object determines the depth or flatness of its charisma.
In our culture these terms are comparable with „aesthetics“. Aesthetics is not limited to objects but is also applied to other arts like music, literature or gardens etc.
Japanese Haikus for example are of high aesthetic value.
„The nightingale, when residing in the pine tree, is the pine's voice“ (Issa) or „What lies in front of our eyes looks like bygone long ago, in the drizzling rain“ (Buson).
Even situations of life and ritualistic activities can have aesthetics and SHIBUI. A good example is the tea ceremony in Japan.
The secret power that lies in the words aesthetics or Shibui is not so much understood by the mind, meaning rational, but must be experienced literally with body and soul.
It is the same with the pots shown below, they do not really match any description. They should be experienced in reality with all senses, the best photographs can not be a substitute for this.
You must feel pots like these yourself, see them with your soul. They are the most noble in the family of bonsai pots. These Chinese
pots, some even with a chop, are from „Yixing“, China